Unsere Vereinsgeschichte

Der TSV Gillersheim wurde im Jahre 1919 als Arbeiterturnverein Eintracht Gillersheim gegründet. Zunächst bestand der Schwerpunkt auf dem gemeinsamen Turnen. Später wurde der Handballsport das wichtigste Standbein. Heute bietet der TSV Gillersheim e.V. ein weit gefächertes Breitensportangebot: Von Jung bis Alt, vom Kinderturnen, Gymnastikgruppen für Männer und Frauen bis zum Seniorensport kommt jeder zu seiner Bewegung.

Geschichte: Von 1919 bis heute

Chronik zum 100-jährigen Jubiläum

Als der Arbeiterturnverein Eintracht Gillersheim am 1. April 1919 in der Gastwirtschaft Friedrichs von 56 turnbegeisterten Männern gegründet wurde, ahnte wohl noch keiner von ihnen, dass sie ihre Fahne einmal in ein Betttuch legen, die Fahnenstange verbrennen und die Protokolle im Wald vergraben müssten. Ein Jahr nach dem ersten Weltkrieg steckte neben den sportlichen Ambitionen der Gründungsmitglieder auch eine politische Idee dahinter. Der Krieg hatte unzählige Tote zu beklagen, die Menschen jener Zeit sehnten sich nach Normalität und Frieden. Der Sport sollte als Ausgleich und Versöhnung dienen. Sportler kämpfen nicht gegen andere Nationen, der Zusammenhalt und der Gemeinschaftssinn stehen an erster Stelle. Der Name Eintracht verkörpert diesen Gedanken sehr gut. Die Gründungsversammlung, die Robert Macke zu ihrem ersten Vereinsvorsitzenden wählte, beschloss, ein Eintrittsgeld von zwei Reichsmark zu erheben und setzte den Monatsbeitrag auf 35 Pfennig für Erwachsene und 20 Pfennig für Jugendliche fest. Der erste Vorsitzende war Robert Macke von 1919 bis 1921. Karl Römermann folgte im Jahre 1921 und blieb bis 1922.

Im Jahr darauf gründete sich eine Turnerinnenabteilung und um die Vereinskasse etwas aufzufüllen, veranstaltete man Theaterabende. Auf Friedrichs Saal fand der erste regelmäßige Turnbetrieb statt. Hierfür wurden Geräte mit dem Fahrrad vom Katlenburger Bahnhof abgeholt. Die ersten Vereinsjahre verliefen aber natürlich nicht ohne Schwierigkeiten. Eine hohe Arbeitslosigkeit und der Wertverlust des Geldes machten den Menschen und im gleichen Zuge dem Verein zu schaffen. Die Protokolle verzeichnen teils Monatsbeiträge von 3000 Mark. Ab dem Sommer 1920 nahm der Verein regelmäßig an auswärtigen Turnwettkämpfen teil.

1922 wurde für 4000 Reichsmark die erste Vereinsfahne gekauft, welche mehrfach restauriert noch heute existiert. Dies kann in Anbetracht der Geschichte nicht als selbstverständlich gelten. August Bode war in diesem Jahr der erste Vorsitzende und blieb dies bis 1923. Darauf folgte August Wertheim bis 1924 und wurde von Karl Heiligenstadt abgelöst, der erstmals länger als ein Jahr das Amt bekleidete und bis 1932 den Vorsitz innehatte.

Bis im Jahr 1927 die Badeanstalt eröffnen konnte, war viel Arbeit nötig. Das sumpfige Gelände an der Rotwiese, das von der Gemeinde im Jahr 1920 zur Verfügung gestellt wurde, musste als Sportplatz hergerichtet werden. Die Arbeit wurde belohnt, indem der Verein durch die Schwimmabteilung viel Zulauf bekam. Bereits am 24.06.1928 fand ein Schwimmfest statt, an dem Vereine aus Einbeck, Kassel und Melsungen teilnahmen. Die Anstalt besaß sogar einen Dreimeter-Sprungturm und ein Einmeterbrett. Pflicht war hierbei, dass die Wassertiefe ebenfalls drei Meter betrug. Es gab aber auch einen Nichtschwimmerbereich. Die Badeanstalt wurde von einer Quelle gespeist, jedoch reichte das Wasser nicht aus. Der Bachlauf wurde angezapft, doch die Angermühle wurde zu der Zeit auch noch mit Wasser betrieben. Dies hatte zur Folge, dass sie kein Wasser aus dem Bachlauf abbekam, wenn dieser für die Badeanstalt angezapft wurde. Dies löste einige Streitereien aus.

Viele Gillersheimer und Gillersheimerinnen lernten in der Badeanstalt Schwimmen. Lina Renneberg erinnerte sich, dass sie und ihre Geschwister sich gegenseitig in das Becken geschubst haben und man somit irgendwann wohl oder übel von selbst Schwimmen gelernt hat.

Auch August Kreitz erinnert sich, dass sein Vater zu den Gründern des TSV gehörte und Kassenwart war. Demzufolge war er an den sportlichen Tätigkeiten seiner Kinder interessiert. So hat er ihnen mit ca. 10 Jahren Schwimmen in der Badeanstalt beigebracht. August berichtet, dass sein Vater ihn – wie Lina Renneberg oben berichtet auch die Biermann-Kinder – irgendwann einfach ins Becken geschubst hat, da er nach Ansicht seines Vaters zu lange ängstlich am Beckenrand gesessen hatte. Seine Schwester Dora erinnert sich, dass sie eine lange Bahn im Becken schwimmen konnte und das Wasser immer sehr kalt war. Sie besaß einen blauen Badeanzug aus Wolle, der rot abgesetzt war und kratzte. Auch ihre Schwester Ida trug solch einen Badeanzug. Die Umkleiden neben dem Becken waren aus Brettern und luden zu viel Schabernack wie Drübergucken oder durch Löcher schauen ein.

Im Nichtschwimmerbereich Richtung Rotem Ufer gab es nach und nach viel Schlamm und Steine am Grund und es fühlte sich unangenehm und eklig an den Füßen an. Der Schwimmerbereich war sowieso nicht betoniert und befestigt gewesen.

Die Ränder des Schwimmbades waren über die Jahre kaputt gefroren und die Treppe war reingefallen. Bei einem unvorsichtigen Köpper vom Rand ist August mit dem Kopf auf eine Stufenkante geknallt, aber außer etwas Kopfschmerzen hatte er sich nichts getan. Bei gutem Wetter sind Kreitzes Kinder mittags schnell über die sumpfige Wiese von Deppes (heute Rinkleff) Richtung Schwimmbad gelaufen, mit Schwung über den Bach und dann ins kalte Nass gesprungen. Bei sehr warmem Wetter wurde ein Loch neben dem Bach gebuddelt, mit Wasser gefüllt und eine Schlammsuhle entstand. Schlammüberzogen wurde dann mit Freude ins Becken gehüpft, was heute in öffentlichen Freibädern unvorstellbar sein würde.

Eisenstangen ragten noch ins Becken und stammten von einem Anleger oder Badesteg von Heinrich Bode, der dort einen Bootsverleih nach der Fertigstellung der Badeanstalt betrieben hatte. Im Winter wurde die Hälfte des Wassers abgelassen und bei kalten Wintern als Schlittschuhbahn benutzt – ein großes Vergnügen, meistens nur der Jungen.

Im Krieg wurde die Anstalt nicht mehr gewartet, was zur Folge hatte, dass das Wasser verdreckte und das Becken unbenutzbar war. 1948 wurde es schließlich zugeschüttet. Helga Brun erinnert sich, dass man im trockenen Sommer 2018 sehen konnte, wo sich die Badeanstalt einst befunden hatte, da dort über den zugeschütteten Steinen das Gras trockener war als drumherum.

Im Jahr 1927 bildete sich auch die erste Handballmannschaft. Der erste Gegner der Gillersheimer war die Schwimmvereinigung Einbeck.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten endete die Geschichte des Arbeiterturnvereins abrupt – vorerst. Der letzte Eintrag im Protokollbuch stammt vom 19.10.1932. Mit dem Ermächtigungsgesetz der Nazis wurden jegliche Arbeiterturnvereine verboten und Geld sowie Turngeräte beschlagnahmt. 

Zu jener Zeit geschah das bereits oben beschriebene. Der erste Vorsitzende sicherte das Protokollbuch und die Vereinsfahne vor der Vernichtung, indem er ersteres in einem metallzugelöteten Kasten im Wald vergrub und die Fahne in ein Betttuch gelegt zwischen anderer Wäsche versteckte.

Beides kam bei der Versammlung zur Wiedergründung am 20. Oktober 1945 im Vereinslokal Friedrichs aus dem Versteck, die vom damaligen ersten Vorsitzenden Karl Heiligenstadt eröffnet wurde, und offenbarte sich den 95 Anwesenden. Bereits ein halbes Jahr nach der Kapitulation Deutschlands versammelten sich die ehemaligen Mitglieder des TSV erneut, was eindrucksvoll genannt werden kann. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit wurde nun bewusst ein unpolitischer Name gewählt. Der Turn- und Sportverein „Eintracht“ Gillersheim wurde am 17. September 1948 durch die englische Militärregierung genehmigt. Ab sofort durfte wieder „alles getan werden, um die freie, ungezwungene sportliche Betätigung der Mitglieder des Vereins zu fördern und zu sichern.“ Karl Heiligenstadt blieb nach der Wiedergründung noch ein Jahr erster Vorsitzender, bevor er 1946 von August Renneberg abgelöst wurde, der sein Amt bis 1950 bekleidete.

Als sich das Leben nach dem Krieg wieder etwas normalisiert hatte, wurde der Handballbetrieb wiederaufgenommen und bereits im Jahr 1948 wurde die Handballmannschaft der 1. Herren Kreismeister und stieg in die Bezirksklasse auf. Die Spielfläche war für diese Spielklasse zu klein, daher musste die im Krieg verfallene Badeanstalt für die Vergrößerung des Spielfeldes zugeschüttet und der Sportplatz ausgebaut werden. Es wurde Buch darüber geführt, wer wie viele Arbeitsstunden beim Umbau der Sportplatzanlage abgeleistet hatte. Viele arbeiteten aus Gemeinschaft und Interesse mit, einige darunter waren zu dieser Zeit ohne Arbeit.

Das heutige kleine Gerätehaus am Ende der Hundertmeterbahn war in dem Zuge als Umkleidekabine im Jahre 1948 aufgestellt worden. Ehemals war dies ein Haus der Schützen gewesen, aus dem sie in den Anfangsjahren Schießübungen gemacht hatten, die am ehemaligen Kindergarten vorbeigingen.

Am 7. August 1949 fand zur Einweihung des Sportplatzes ein Sportfest statt, bei dem eine Frauenturngruppe, bestehen aus ca. 12 Frauen, einen Tanz aufführte. 1949 Herta Heiligenstadt erinnert sich, dass es ein Walzer zum Lied „Wir machen es den Schwalben nach“ war, den Erich Grote auf dem Klavier begleitete. Die Choreographie stammte von Anneliese Witt und das Besondere daran war, dass die Kleider, die die Frauen trugen, aus Verbandsmull selbst genäht waren. Diesen hatte Erich Kösslin, ein Drogist, in Northeim besorgt. Für ein Kleid brauchte man neun Meter Stoff. Die 1m x 1m großen Stücke wurden bei Erna Krentel, die eine Nähmaschine besaß, von den Frauen zusammengenäht, wobei alle viel Spaß hatten. Bei der Aufführung flogen die Röcke, da sie auf Taille gearbeitet und zum Schwingen eng gekräuselt waren. Getanzt wurde barfuß oder mit normalen Schuhen, da kaum jemand Sportschuhe besaß. Auch Turnhosen mussten sich manchmal geborgt werden. Zu anderen Veranstaltungen, z.B. nach Katlenburg, fuhr die Gruppe mit dem Fahrrad.

Durch die wiederaufgenommenen Theateraufführungen konnte die durch steigende Ausgaben strapazierte Vereinskasse spürbar entlastet werden.

In den folgenden Jahren wurde neben dem Handball intensiv Geräteturnen und Leichtathletik betrieben sowie Tischtennis gespielt. Dieter Wenzel erinnert sich, dass Reinhard Deppe wunderbar Tischtennis spielen konnte. 1949 wurde er Vereinsmeister und klebte die Ehrenurkunde in seinen Werkzeugkasten. In den Jahren von 1950 bis 1962 war Karl Wenzel erster Vorsitzender des TSV.

Der große Schritt zur Eintragung ins Vereinsregister erfolgte im Jahr 1954. Aus dem Jahr stammt eine Urkunde, die den Schülern der Schule Gillersheim erlaubte, ebenfalls den Sportplatz zu nutzen. Dora und August erinnern sich noch an ihre sportlichen Aktivitäten auf dem Sportplatz. Es wurde Leichtathletik betrieben: Springen – bis 4m und etwas mehr, Werfen und Laufen. Dora konnte immer gut Springen und Elsbeth Schmidt sehr weit mit dem Schlagball werfen – über 60 Meter. Sonst fand der Schulsport auf dem Schulhof statt. Die Finanzierung des Sportplatzbaus zog sich sehr lang hin.

Das 40-jährige Bestehen wurde 1959 mit Leichtathletik-Vereinsmeisterschaften, Pokalturnieren, einigen attraktiven Handballspielen und einem Geländelauf gefeiert. Es gab außerdem einen Bunten Abend und eine vereinseigene Volkstanzgruppe zeigte ihr Können.

1963 wurde das alte Sporthaus mit zwei Umkleidekabinen mit ca. 2000 freiwilligen Arbeitsstunden fertiggestellt.

In dieselbe Zeit fiel die Gründung einer Gymnastikgruppe. Die durch den Bau der neuen Schule entstandene Turnhalle wurde mit ihrer Fertigstellung 1967 von Beginn an intensiv genutzt. Auch die Mitgliederzahlen stiegen überproportional an. Vor allem Kinder und Jugendliche fanden den Weg zum TSV und anders als in alten Zeiten waren nun alle Bevölkerungsschichten im Verein vertreten. Die Krabbelkindergruppe erwies sich als großer Erfolg und ist auch heute nicht aus dem Angebot des TSV wegzudenken.

Wachsender Beliebtheit erfreute sich die 1967 erstmalig ausgespielte Vereinsmeisterschaft im Skat, mit der in erster Linie ältere und passive Mitglieder angesprochen werden sollten.

1969 fand zum 50-jährigen Jubiläum ein Volkslauf statt. Dieter Wenzel erinnert sich, dass Ernstchen Poppe bei der Drittellinie des Platzes stehenblieb, obwohl die Mittellinie erst das Ziel darstellte. Dieter lief an ihm vorbei und wurde so vor ihm Siebter. Vom 12. – 21. Juli fand eine Sportwoche statt, die mit einem abschließendem Zeltfest ihren Höhepunkt fand. Zu den herausragenden Veranstaltungen der Sportwoche zählten der Auftritt einer Turnerinnengruppe um die damalige Weltmeisterin Ute Cech (Trampolin) sowie der 13:12-Sieg einer aus Gillersheimer, Wachenhäuser und Schwiegershäuser Handballern gebildeten Bezirksauswahl über den Oberligisten Blau-Weiß Katlenburg.

Während der Sechziger und Siebziger Jahre bekleidete Rolf Wenzel das Amt des ersten Vorsitzenden (1962 bis 1978).

1973 wurde erstmals ein Volkswandertag ausgerichtet, der zu einer festen Einrichtung wurde. Seit 1978 lag die Ausrichtung dann in den Händen des neu gegründeten Vereins der Wanderfreunde.

Anfang 1975 erreichte der Mitgliederstand erstmalig die Zahl 400. Das Jahr 1978 wurde durch das 50-jährige Bestehen der TSV-Handballabteilung geprägt, das mit einer Feierstunde bei Friedrichs und einem Großfeldeinlagespiel gegen den alten Rivalen Schwiegershausen gefeiert wurde.

An der Stelle der heutigen Tennisplätze befand sich vorher ein Hartplatz, der 1976 gebaut wurde. Er bestand von 1976 bis 1986. Zu dem Zeitpunkt gründete sich die Tennisabteilung des TSV und der Tennisplatz wurde auf dem Hartplatz gebaut. Der zweite Tennisplatz entstand auf dem Gelände von Gärten, die den Eigentümern abgekauft wurden. Es war viel Erdbewegung notwendig, weshalb es nicht nur mit Eigenarbeit gebaut werden konnte, hier mussten ausnahmsweise auch Firmen zum Einsatz kommen.

Unter dem beziehungsreichen Namen „die Kuckucks“ bildete sich 1981 eine Tanzgruppe, die von da an zu einer Bereicherung des örtlichen kulturellen Lebens heranreifte. Eine gesonderte Sportgruppe für Herren wurde ebenfalls ins Leben gerufen, deren Ziel es war, sich ohne Wettbewerbscharakter mit Turnen, Ballspielen und Gymnastik fit zu halten.

Im Januar 1983 entstand die erste Auflage der Vereinszeitschrift „Tribüne“, zunächst unter dem Namen „Sport in Gillersheim“. Sie berichtet bis heute über alle Vereinsaktivitäten und wird durch Werbeanzeigen der hiesigen Unternehmen finanziert. Im gleichen Jahr wurde gegenüber der Tischlerei Wenzel die Tanzfläche, die heute noch bei Sportfesten und Veranstaltungen ausgelegt und benutzt wird, gebaut. Während der Achtziger Jahre war Bernd Heinrich der erste Vorsitzende (1978 bis 1990).

Alle zehn Jahre fand nun ein Jubiläums-Sportfest statt, das von Vereinsmitgliedern und freiwilligen Helfern geplant und mit viel Engagement durchgeführt wurde. Helga Brun erinnert sich daran, dass man sich für jedes Fest mindestens zwei Kleider selbst nähte, eins für den Kommers und eins für das Frühstück und die weiteren Feierlichkeiten. An einem Sportfest tobte draußen ein starkes Unwetter und das Festzelt war brechendvoll. Wassersäcke bildeten sich im Zelt und plötzlich herrschte Hochwasser und der Strom war weg. Der Festwirt Günnemann hackte daraufhin ein Loch in den Boden, damit das Wasser ablaufen konnte.

1985 erweiterte der TSV nochmals sein Angebot mit dem „Mutter-und-Kind-Turnen“

Was den Handballsport anging, schlossen sich 1988 die Ortschaften Berka und Gillersheim zur Spielgemeinschaft HSV Gillersheim-Berka zusammen.

Heinz-Jürgen Ehrlich war sechs Jahre lang erster Vorsitzender (1990 bis 1996), bevor er von Ulrich Volmer abgelöst wurde, der das Amt acht Jahre innehatte (1996 bis 2004).

Entlang des Bachlaufes wurden 1994 einige Flutlichtmasten in den Boden gesetzt.

1996 wurde das neue Sporthaus in Eigenarbeit gebaut. 

Die Erdbewegungen mussten alle über den Sportplatz gefahren werden, weil man sonst mit den großen Maschinen nicht wegkam. Es war eine schwierige Arbeit. Horst Römermann stand mit einem Kran auf dem Schützenplatz, um die Balken über das Schützenhaus rüber zum neuen Sporthaus zu heben. Das alte Haus wurde sprichwörtlich vom neuen Haus umbaut. 1999 wurde es beim 80-jährigen Bestehen des TSV eingeweiht.

Die Jalousie in der Küche kam betriebsbereit aus dem Krankenhaus Alfeld. Die komplette, erst ein Jahr alte Toilettenanlage wurde aus der geschlossenen Kaserne in Northeim übernommen. Die Ziegel waren 30 Jahre alt, wurden aber ebenfalls von der Kaserne abgedeckt und 1997 auf das neue Sporthaus gedeckt. Der „Vereinsklempner“ Heinz Ehrlich legte die komplette Versorgung im neuen Sporthaus selbst. Der „Vereinsmaler“ Dieter Poppe arbeitete tatkräftig beim Innenausbau mit.

2001 wurde der Sportplatz um zwei Basketballkörbe reicher. Im selben Jahr entstand die Theke im Sporthaus u.a. durch Otto Tolle, der einen Träger dort einbaute. Der TSV musste sich fünf Jahre lang verpflichten, Herforder Bier auszuschenken, weil man von dort eine alte Theke geschenkt bekommen hatte. 2001 wurde auch das kleine Häuschen renoviert, das früher als Umkleidekabine gedient hatte und nun als Gerätehaus benutzt wird.

Im Jahr 1998 entstand eine ganz neue Sparte innerhalb des TSV, die auf den ersten Blick vielleicht gar nichts mit Sport und Turnen zu tun hat: Die Projektwerkstatt Theater. Allerdings fanden schon in den Anfangsjahren des Vereins immer wieder Theateraufführungen statt, um die Vereinskasse zu entlasten, weshalb die Gründung der Projektwerkstatt innerhalb eines Sportvereins gar nicht so abwegig war. Nach Alter gestaffelt gab es vorerst 3 Gruppen, die nach und nach zusammenwuchsen. Sie bereichern das Dorfleben mit kleinen Sketch-Nachmittagen, als Vorgruppe der Kaktusblüten oder bei Festlichkeiten mit der Darstellung „berühmter“ Persönlichkeiten aus Gillersheim.

 Ende 2018 feierte die Projektwerkstatt Theater mit einem gemütlichen Beisammensein ihr 20-jähriges Bestehen.

Unter dem Namen „HSG Rhumetal“ gründete sich im Jahr 2000 eine Jugendspielgemeinschaft aus den Vereinen TSV Gillersheim, TSV Katlenburg, TSV Wachenhausen, TSV Suterode und SG Berka, sodass der Handballsport nach wie vor ein wichtiges Standbein des Vereins darstellt.

Von 2004 bis 2005 war Achim Bode kommissarisch erster Vorsitzender des TSV, bevor Dr. Klaus Scherer das Amt 2005 übernahm und bis heute den Vorsitz bekleidet. Die einzelnen ersten Vorsitzenden des Vereins lassen sich in einer Galerie im Sporthaus betrachten.

Auffällig hierbei ist, dass bisher nur Männer dieses Amt ausgeübt haben. Es wird also mal Zeit für eine Frau, schließlich ist der TSV alles andere als konservativ. Bei den Übungsleitern sieht das Ganze anders aus, hier finden sich Vertreter beider Geschlechter. Stellverstretend für alle in den vergangen 100 Jahren tätig gewesenen Übungsleiter wird der Dank für ihre Arbeit und ihr stetiges Engagement den folgenden aktiven Personen ausgesprochen (in alphabetischer Reihenfolge): Helga Brun, Rosi Brun (Lizenz), Steffi Fahlbusch, Oliver Koch (Lizenz), Christine Kranz (Lizenz), Jörg Mittelstädt (Lizenz), Thea Otte (Lizenz), Claus-Peter Otte (Lizenz), Ina Roland (Lizenz), Manuela Rüffer, Patrick Schautzer, Renate Scherer (Lizenz), Wolli Schmidt, Uli Volmer, Astrid Wenzel, Andrea Werner, Felix Werner.

 

Im August 2009 stand das 90-jährige Vereinsjubiläum bevor. Über eine Woche erstreckte sich das Jubiläumsprogramm mit Turnieren, Spiel und Spaß auf dem Sportplatz, Sportschau und Festumzug, Kommers und fröhlichem Beisammensein. Im Sporthaus konnte während der gesamten Sportwoche eine Ausstellung über die Vereinsgeschichte des TSV Gillersheim besichtigt werden. In der Festhalle wurden Ehrungen für langjährige Mitglieder vorgenommen.

Doch die Jahre 2008 und 2009 waren nicht nur von Freude geprägt. Zum Schuljahresende 2009 sollte die Schule Gillersheim geschlossen werden. Die Zukunft bzw. die finanzielle Sicherung der Sporthalle war damit erst einmal unklar. Der Landkreis schrieb das Schulgebäude und die Sporthalle zum Verkauf aus, auch der Gemeindeverwaltung Katlenburg-Lindau wurde ein symbolischer Preis angeboten. Doch diese zögerte, die Halle in eigener Regie zu übernehmen, sodass verständlicherweise großer Unmut in den Reihen der Hallennutzer und allgemein in der Dorfatmosphäre herrschte, da diese das Gefühl hatten, im Regen stehen gelassen zu werden. Zum damaligen Zeitpunkt wurde die Halle fünf Tage die Woche fast ununterbrochen genutzt. Die Vereine forderten Klarheit und sammelten Unterschriften für den Erhalt der Sporthalle und die Übernahme durch die Gemeinde. Im April 2009 stimmte der Ortsrat Gillersheim einstimmig für diesen Weg, danach wurde diese Entscheidung auch im Gemeinderat abgesegnet. Der TSV hilft bei der Pflege der Halle und Außenanlagen, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Beispielsweise setzten sich 2011 einige Mitglieder bei der Erneuerung des Sporthallenbodens ein. Durch den ehrenamtlichen Einsatz ersparten die Helfer dem Verein hohe Ausgaben. Auch 2013 halfen mehrere TSV-Mitglieder, die Beleuchtung zwischen Gehweg und Sporthalle zu realisieren und packten tatkräftig mit an.

Bereits im Jahr nach der Ansiedlung der Trägerschaft bei der Gemeinde wurde 2010 nach vier Wochen intensiver Arbeit die Kletterwand in der Sporthalle in Betrieb genommen, die fortan bei mehreren Trainingsstunden in der Woche von Groß und Klein bezwungen wird und für neue sportliche Möglichkeiten sorgt.

2015 wurden das Dach und die Heizung der Sporthalle zusammen mit Firmen erneuert

Am 18. August 2018 startete dann das Jubiläumsjahr mit einem Sektempfang im Sporthaus. Diverse Veranstaltungen zum Jubiläum zogen sich bis zum großen Zeltfest mit Umzug an Pfingsten im Juni 2019.

Mit einem Kleinfeld-Handballturnier der fünf Stammvereine der HSG Rhumetal ging es am 18. August weiter. Das Großfeld-Handballspiel gegen Vernawahlshausen bildete den Höhepunkt des Tages, zu dem sich zahlreiche Zuschauer auf dem Sportplatz versammelten.

 

Am 26. August 2018 fanden die Leichtathletik-Kreismeisterschaften auf der Lindauer Sportanlage statt. Auch hier feuerten viele Zuschauer bei bestem Wetter die Sportlerinnen und Sportlern an.

Am 8. September 2018 hatten Interessierte die Möglichkeit, auf dem Gillersheimer Sportplatz das Sportabzeichen zu erwerben. Die Sprintstrecke mit dem Fahrrad konnte in der Ohnewende absolviert werden. Das Sportabzeichen bietet heutzutage vielfältige Möglichkeiten mit sehr unterschiedlichen Disziplinen, sodass jeder Interessierte die Chance hatte, die Bedingungen zu erfüllen.

 

Am 16. Februar 2019 fand ein Sporttag statt, an dem an unterschiedlichen Orten in Gillersheim Sportarten wie Pilates, Hockergymnastik, Selbstverteidigung, Tabata und Laufen angeboten wurden.

Am 18. Mai wurde die Kuckucksolympiade ausgerichtet, an der viele Gillersheimer Vereine mit Stationen und Teams teilnahmen.

Heute kann der TSV Eintracht Gillersheim auf 100 Jahre Vereinsgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen zurückblicken und stolz auf das sein, was einzelne Personen, aber auch alle Mitglieder gemeinsam erreicht haben. Als mitgliedsstärkster Verein mit ca. 560 Mitgliedern trägt der TSV mit seinem vielfältigen Vereinsangebot und der intensiven Jugendarbeit sehr zur Gestaltung eines lebendigen Dorflebens bei. Er unterstützt bei zahlreichen örtlichen und überörtlichen Ereignissen und leistet einen wertvollen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Ortschaft Gillersheim. Mit Sportsgeist blicken wir zusammen in die Zukunft. Denn es gibt eins, was alle TSVler vereint: den Spaß an der Bewegung mit Gleichgesinnten zu teilen.